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Fondsmanager Jobs und Stellenangebote
Es ist schon kurios: Draußen, in der echten Welt, ticken die Uhren nach Wetter und Wahlergebnissen, nach Modezyklen, Fußballtabellen – und irgendwo dazwischen jongliert ein Fondsmanager mit Zahlenkolonnen, die auf den ersten Blick nichts mit alldem zu tun haben. Aber auf den zweiten Blick? Da merkt man: Wer heute in diesen Beruf einsteigt, steht mitten im Getöse der Märkte, digitalen Umwälzungen und gesellschaftlichen Erwartungshaltungen. Ich habe kaum einen Arbeitsbereich erlebt, in dem Präzision, Nervenstärke und – ja, auch ein ordentliches Stück Mut zum Risiko – so dicht beieinander liegen. Denn ein Fondsmanager, der am Schreibtisch bleibt, wird nichts reißen. Das klingt hart, ist aber weniger eine Drohung als das Eingeständnis, dass sich dieser Job zwar in der Zahlenwelt bewegt, seine Fallhöhe aber von menschlichen Entscheidungen lebt.
Viele stellen sich das so vor: Man sitzt da, abgeschottet von der Außenwelt, tippt wild in Reuters-Terminals, schiebt Milliarden hin und her und hat zwischendurch einen Espresso in der Hand (zur Abwechslung mal keinen Champagner). Die Realität ist – wie so oft – ein bisschen weniger glamourös. Wer Fonds managen will, beginnt den Tag meist früher als andere: Verläufe prüfen, Märkte beobachten, das Portfolio gegen die Schrullen der Weltmärkte absichern. Der Werkzeugkasten? Klar, da stecken Analysemodelle, Bloomberg-Terminale und Compliance-Leitfäden drin – doch das allein reicht nicht. Viel zu oft muss man improvisieren: Neue Regularien? Die bekommen einen am Montagmorgen im Ernstfall genauso überraschend wie einen plötzlichen Absturz im Technologiesektor. Wer glaubt, im Vermögensmanagement regiere sture Formelhaftigkeit, irrt gewaltig. Am Ende sitzt hinter jeder Entscheidung ein Mensch. Verschnaufpausen inklusive? Selten genug.
Die Anspruchshaltung ist in diesem Beruf über die Jahre eher gestiegen. Ein Studium, oftmals in Wirtschaft, Mathematik oder Naturwissenschaften, ist fast schon Eintrittskarte. Und ja, ich habe auch Quereinsteiger kennengelernt – selten, aber es gibt sie: Mathe-Olympioniken, promovierte Physiker, manchmal auch Wirtschaftsjuristen. Aber, Hand aufs Herz: Ohne das betriebswirtschaftliche Werkzeug geht wenig. Was viele unterschätzen: Die Magie liegt weniger im Zahlenjonglage-Labor, als im Zusammenspiel aus Ratio und Gespür. Reine Excel-Talente, denen jedes Gespür für Marktstimmung fehlt, gehen hier genauso unter wie impulsgesteuerte Bauchmenschen. Das seltsame Paradox: Wer vor lauter Modellen und Prognoseblättern vergisst, auch mal einen Schritt zurückzutreten und zu fragen: „Macht das überhaupt gesellschaftlich, politisch oder ethisch Sinn?“ – läuft mittelfristig Gefahr, in der digitalen Sackgasse zu landen.
Natürlich kommt irgendwann die Frage nach dem Gehalt auf. Und ich habe mir angewöhnt, dabei nicht um den heißen Brei herumzureden. Wer als Einsteiger zu einer großen Investmentgesellschaft in Frankfurt, München oder Zürich aufschlägt, startet je nach Qualifikation und Verhandlungsstärke irgendwo zwischen soliden 50.000 € und 80.000 € jährlich – Boni ausgeschlossen. Im Private Banking, in spezialisierten Nischen oder bei international ausgerichteten Playern liegen die Karten noch einmal anders: Dort ist alles zwischen „auskömmlich“ und „fast unanständig“ möglich – nach oben scheint es manchmal keine Obergrenze zu geben. Aber Achtung: Die Unterschiede je nach Region sind enorm. In kleineren Häusern, etwa in strukturschwächeren Regionen, ist das Gehalt zwar immer noch respektabel, aber große Sprünge macht man hier selten. Und die glitzernden Bonus-Versprechen? Wer auf sie vertraut, bevor er Leistung gebracht hat, ist schon in der ersten Börsenschwankung raus. Interessant: Die Branche ist aktuell dabei, sich mit neuen Modellen für Arbeitszeit und Zielboni zu beschäftigen – das klassische „Meistbieten“ weicht zunehmend einer etwas durchdachteren Honorierung der Risikoverantwortung.
Wer nach oben will, muss mehr liefern als verwertbare Renditezahlen. Vernetzung ist das eine, strategische Eigeninitiative das andere. Viele Talente unterschätzen, wie entscheidend kommunikative Fähigkeiten sind: Investorengespräche, interne Rechtfertigungen – oft nicht weniger komplex als die Auswahl der Titel im Fonds. Wer den Sprung in Spitzenfunktionen sucht, kommt ohne internationale Erfahrung kaum mehr weiter. Und dann ist da noch die Digitalisierung, die wie ein D-Zug über allem dahinschießt: Künstliche Intelligenz, automatisierte Datenanalyse, Robo Advisor – all diese technischen Helfer verändern nicht nur Abläufe, sondern verändern zunehmend auch die Spielregeln. Ich kenne einige, die sich voller Elan in automatisierte Auswahlprozesse stürzen – bis sie merken: Am Ende bleibt die finale Entscheidung weiterhin menschlich. Aber der Wettlauf ist eröffnet: Wer nicht anpassungsfähig ist, bleibt stehen. Heißt im Umkehrschluss aber auch – für Berufswechsler mit IT-Background sind die Chancen besser als je zuvor.
Ich mag es nicht beschönigen: Die Tage sind manchmal zermürbend, die Schlagzahl hoch, die Grauzonen zahlreich. Work-Life-Balance? Gern bemühtes Schlagwort, dessen Realisierbarkeit im Fondsmanagement durchaus diskussionswürdig ist. Will sagen: Wer die Märkte nicht auch in der Freizeit mit halbem Auge verfolgt, hat schnell das Gefühl, den Anschluss zu verlieren. Andererseits: Der Beruf hat seinen eigenen Sog. Man wächst an den Anforderungen, an der Unberechenbarkeit, manchmal auch an den kleinen Niederlagen. In meiner Wahrnehmung sind gerade die Kolleginnen und Kollegen am erfolgreichsten, die sich ihre Ambivalenzen erlauben. Die morgens mit klarem Blick auf die Zahlen starten, abends aber auch mal das Handy ausschalten können. Klingt nach Spagat? Ist es auch. Aber genau das macht den Reiz aus – und sorgt am Ende dafür, dass in diesem Beruf nicht die Technik siegt, sondern der Mensch. Und das, das ist heutzutage ja fast schon eine kleine Sensation.
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