Market Risk Manager (m/f/x)
Baader Bank AGUnterschleißheim
Baader Bank AGUnterschleißheim
Misr Bank Europe GmbHFrankfurt Main
ING DeutschlandFrankfurt Main
Bausparkasse Schwäbisch Hall AGSchwäbisch Hall
Hamburger SparkasseHamburg
N26 GmbHBerlin
AXEKURANZ GmbHBonn
E.ONEssen
Sonepar Deutschland GmbHDüsseldorf
BREMER Ingolstadt GmbHIngolstadt
Risk Manager Jobs und Stellenangebote
Wer ist eigentlich dieser „Risk Manager“, von dem man in den letzten Jahren immer öfter hört? Irgendwo zwischen Zahlenjongleur, Detektiv und Notfallmanager pendelt die Berufsbezeichnung – ernstgenommen wird das Ganze längst nicht mehr bloß in Konzernen oder Banken. Auch im Mittelstand, beim IT-Dienstleister, sogar in der gemeinnützigen Organisation – überall, wo Dinge schiefgehen könnten und das bitte nicht zu teuer werden soll, da taucht er plötzlich auf: der Risikomanager. Klassisch unsichtbar, zumindest solange alles glatt läuft. Kommt das Desaster, will jeder wissen, wie um alles in der Welt das passieren konnte … und oft ist das dann die Stunde der Wahrheit für den oder die Kollegin im Risikomanagement.
Klar, viele verbinden mit diesem Job erstmal graue Anzugträger in Fensterbüros mit dicken Excel-Sheets auf zwei Monitoren. Aber halt, ganz so mechanisch läuft das nicht. Im Kern geht es darum, potenzielle Risiken – sprich: alles, was einem Unternehmen irgendwie die Suppe versalzen könnte – systematisch auf dem Schirm zu behalten. Kein Tag ist wie der andere. Mal feilst du an komplexen Risikoanalysen für Lieferketten, dann hängst du im Videocall mit IT-Spezialisten fest, die über Cyberangriffe sprechen, um gleich danach für eine Vorstandsvorlage trockene Zahlen aufpolieren zu müssen. Immer das große Ganze im Blick – und gleichzeitig jede Kleinigkeit unter Kontrolle haben. Klingt stressig? Ist es manchmal auch. Aber genau das zieht viele an: Diese Mischung aus Planung, Beobachtung und einem gewissen Adrenalinkick, wenn sich andeutet, dass der eigene Weitblick tatsächlich brenzlige Situationen abfedert.
Betrachtet man klassische Stellenausschreibungen, könnte man meinen, ohne Master in BWL, VWL oder Jura bleibt die Risiko-Türe für immer verschlossen. In der Praxis ist die Lage – wie so oft – etwas bunter. Klar: Ohne ein solides Fundament aus Zahlenverständnis, analytischer Denke und einem Funken juristischem Spürsinn wird's schwierig. Aber auch Seiteneinsteiger aus den Naturwissenschaften, Ingenieurwesen oder IT sind mittlerweile sehr gefragt. Und ich kann aus Gesprächen berichten: Wer sich auf neue Tools einlässt, neugierig in Prozesse reinbohrt, pragmatisch bleibt und keine Angst vor Fehlerkultur hat – der wird oft mehr geschätzt als der akademische Musterschüler. Was viele unterschätzen: Kommunikation! Die eigentliche Kunst ist, Risiken so zu vermitteln, dass man ernst genommen, aber nicht als Panikmacher abgestempelt wird. Das ist keine Raketenwissenschaft – aber empathisches Kommunizieren, gepaart mit Standfestigkeit, das braucht Übung. Viel Übung.
Jetzt die Frage, die alle stellen, aber selten ehrlich beantwortet bekommen: Was verdient man? Die Spanne ist – wenig verwunderlich – groß. Einsteiger*innen im Mittelstand dürfen mit 45.000 € bis 55.000 € rechnen, regional leicht variierend. Bankwesen oder großer Pharma-Konzern? Da locken eher 60.000 € bis 70.000 € – und nach einigen Jahren, mit Spezialwissen zum Beispiel aus der IT, kann die Kluft weit über sechsstellig werden. Aber: Wer denkt, im schicken Tower der Finanzmetropole gleich mit Boni überschüttet zu werden, irrt oft. Viele Unternehmen sind knausrig geworden – vor allem, wenn sie Risikomanagement nur als notwendiges Übel verstehen. Im süddeutschen Maschinenbau läuft’s sicher noch anders als bei Online-Riesen in Berlin oder Hamburg. Das mag am Ende Geschmackssache sein. Etwas zäh verhandeln schadet jedenfalls nie! Und: Weiterbildung zahlt sich hier buchstäblich aus. Wer sich beispielsweise im Bereich Cyber Security sattelfest macht, kann den eigenen Marktwert nahezu verdoppeln. Kein Witz.
Was ich in den letzten Jahren beobachte: Der klassische Karriereleiter-Denker wird oft enttäuscht. In manchen Unternehmen ist Risikomanagement noch Anhang des Controllings, anderswo wiederum eine agile Taskforce mit direktem Draht zur Geschäftsführung. Wer flexibel ist und Lust auf neue Bereiche hat, stößt zunehmend auf crossfunktionale Teams, deren Zusammensetzung sich jeden Monat ändern kann. Und: Die Digitalisierung? Ein zweischneidiges Schwert. Systeme werden zwar smarter, das vielbeschworene Bauchgefühl bleibt dennoch unentbehrlich. Machine Learning kann Risiken vorhersagen, aber die letzte Entscheidung – zum Beispiel, ob ein Lieferant wirklich ausfällt oder ob nur der Algorithmus falsch liegt – bleibt am Ende oft beim Menschen hängen. Berufseinsteiger erleben diesen Spagat: Datenflut vs. Verantwortung. Unterschätzt das nicht.
Kann man einfach so reinrutschen in das Berufsfeld? Floskeln wie Fachkräftemangel sind inzwischen überall zu hören. Das stimmt auch beim Risikomanagement, allerdings mit Tücken: Die Nachfrage nach Generalisten sinkt, gesucht sind immer öfter Spezialisten, die nicht nur Risiken erkennen, sondern sie auch bewerten, kommunizieren und konkret absichern können – im besten Fall mit technischem, rechtlichem und ökonomischem Überblick. Was sich zeigen lässt: Wer erste Projekterfahrung, vielleicht sogar Zertifikate in Risiko- oder IT-Management mitbringt, ist vielen Mitbewerber*innen ein Stück voraus. Im Übrigen: Das Image als „Immer-Erreichbare“ hat sich gewandelt. Homeoffice, flexible Arbeitszeiten – all das ist zumindest in Teilbereichen tatsächlich Alltag geworden. Manchmal fühlt es sich trotzdem an wie permanentes Bereitschaftsdienst – das sollte niemand unterschätzen, schon gar nicht, wenn Privatleben, Familie oder andere Prioritäten mitspielen. Aber ehrlich: Gerade wer pragmatisch und lösungsorientiert arbeitet, bekommt in diesem Feld einen Freiraum, wie ihn andere Berufsbilder selten bieten. Vorausgesetzt, man kann es aushalten, nie alles zu wissen, sondern immer auf Sicht fahren zu müssen – mit Kurskorrektur auf halber Strecke. Mal ehrlich: Wer sich darin wiederfindet, der ist hier verdammt richtig.
Das könnte Sie auch interessieren